Sicherheitstipp Jänner

Ein Service von uni:kat zur Sicherheit im Sport in Zusammenarbeit mit dem City Adventure Center!

Der Klettersport hat sich in den letzten Jahren zu einem richtigen Breitensport entwickelt. Gerade im studentischen Bereich ist die Anzahl derer, die sich einmal mit Klettern versucht haben, sehr groß. Auch wenn der Einstieg in den Klettersport sehr einfach und auch kostengünstig vonstatten geht, darf man nie vergessen, dass man beim Seilklettern nicht nur für sich selber verantwortlich ist. Das Fehlen von entsprechendem Wissen kann auch massiv andere Personen gefährden. Aus diesem Grund gibt es hier einen monatlichen Sicherheitstipp, der über die Fehler, die am öftesten passieren, aufklären soll. Das Lesen dieser Sicherheitstipps ersetzt allerdings keine Ausbildung – diese sollte immer von einem Profi durchgeführt werden.

Aktueller Tipp: Sicherungshand unten bei allen tuberartigen Geräten!

In den letzten Jahren hat sich bei der Wahl der Sicherungsgeräte ein deutlicher Wandel vollzogen. Früher begannen Anfänger zumeist mit der Halbmastwurfsicherung (HMS), um dann später auf andere Sicherungsgeräte umzusteigen….

Die Handhaltung bei der HMS kann beim Halten des Seiles auch oben sein, wenn die Hände beide Seile oben umschließen, hat man bei diesem Sicherungsgerät die maximale Bremswirkung. Ganz anders verhält es sich bei allen tuberartigen Sicherungsgeräten. Hier wird bei einer Handhaltung oben oder beim Zusammengreifen überhaupt keine Bremswirkung erzeugt, man setzt sozusagen den Funktionsmechanismus des Sicherungsgerätes außer Kraft. Im Falle eines Sturzes könnte das natürlich fatale Folgen haben.
Seit 2 bis 3 Jahren gibt es nun aber eine noch neuere Entwicklung. Halbautomatische Sicherungsgeräte, die im Falle eines Auslassens des Bremsseiles in fast allen Fällen automatisch blockieren, sind dabei im Anfängerbereich dem Tuber den Rang abzulaufen. Gerade die Halbautomaten, die gleich zu bedienen sind wie ein Tuber (Smart, Click-up) sind groß im Kommen. Aber auch bei diesen Sicherungsgeräten kann ich mich nicht verlassen, dass das Seil immer automatisch blockiert.

Für alle Sicherungsgeräte gilt: eine professionelle Einschulung ist wichtig. Folgende Dinge gelten für alle  Sicherungsgeräte, die ihre Bremswirkung so bekommen, dass durch einen Knick nach unten eine Bremswirkung erzeugt wird (Tuber, aber auch Smart, Click-Up):

1. Die Bremshand lässt das Bremsseil nie aus.

2. Die Bremshand sollte in allen Situationen (ausgenommen Seil einziehen für einen kurzen Moment) nach unten schauen.

3. Beim Einziehen (Hand schaut kurz nach oben) solltet ihr die Knöchel der Bemshand sehen, nicht eure Finger, sonst funktioniert das nach unten klappen nicht.

4. Kein Zusammengreifen mit den Händen, sodass beide Seile aufeinanderliegen = keine Bremswirkung mehr.

Beim Einziehen des Seiles gibt es lt. Lehrmeinungen 2 Möglichkeiten einer Ausführung:
1. Die Hand am Bremsseil wird nach dem Einziehen nach unten geklappt, dann wird am Seil hochgerutscht, ohne dass die Bremshand jedoch die Kontrolle über das Seil verliert. Alle Finger bleiben geschlossen.
2. Die 2. Hand kommt nach dem Einziehen des Bremsseils über die Bremshand, wird kurz zur neuen Bremshand, die alte Bremshand greift nun nach oben.

Variante 1 wurde vor einigen Jahren zur Lehrmeinung erhoben, da man erkannte, dass das sofortige Erlernen der 2. Variante oftmals schwierig ist.

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